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Wintergarten: Stilvoll die pure Natur genießen

Wintergarten: Stilvoll die pure Natur genießen

Sich entspannt zurücklehnen und geschützt vor Wind und Wetter den ungehinderten Blick in die Natur genießen. Wer einen Wintergarten sein eigen nennt, hat sich ein Wohnzimmer mitten im Garten geschaffen. Denn die Glasfassade mit der unverstellten Rund-um-Sicht lässt ein außergewöhnliches Naturerlebnis zu jeder Jahreszeit wahr werden. 

Orangerien waren Vorbild für Wintergärten 

Die Ursprünge des Wintergartens sollen bis in die Antike zurückreichen. Nach der Überlieferung wurden spezielle Bauten geschaffen, um Früchte geschützt anzubauen. Diese Idee wurde ab dem 16. Jahrhundert weiterentwickelt, als im Zeitalter der Seefahrer und Entdecker Gewächse aus tropischen Gefilden in die Heimat mitgebracht wurden und eine entsprechende Umgebung brauchten, um blühen und gedeihen zu können. Damals war für diese besondere Art der Gebäude der Name „Pomeranzenhaus“ üblich, den Vorgängern der heutigen Orangen. Später entstanden in vielen Städten Europas die sogenannten „Orangerien“, benannt nach den Zitrusfrüchten, die angesichts des rauen Klimas einen geschützten Raum zum Wachstum brauchten. Die Orangerien wurden besonders im viktorianischen Zeitalter in einer Glas- und Stahl-Konstruktion großzügig und architektonisch anspruchsvoll gebaut, sogar Wege und Plätze zum Verweilen entstanden. So werden sie bis heute in Botanischen Gärten als Gewächs- oder Palmenhäuser für exotische Pflanzen oder als repräsentative Veranstaltungsbauten genutzt.

Vom Gewächshaus zum Wintergarten

Der Wintergarten im heimischen Umfeld geht auf die ersten gläsernen Anbauten für Landsitze wohlhabender Engländer im 18. Jahrhundert zurück. Meist zum Überwintern empfindlicher Pflanzen geschaffen, hatten sie häufig eine direkte Verbindung zum Haus und erweiterten bereits den Wohnraum in die Natur. Die damaligen Gewächshäuser erreichten rasch einen für ihre Zeit beachtlichen technischen Stand zum Beispiel bei der Belüftung und entwickelten sich zu einem Treffpunkt. So waren die Wintergärten bald keine reinen Ausstellungs- oder Aufbewahrungsräume für Pflanzen mehr, sondern wurden - mit Möbeln bestückt - zu einem Ort der Entspannung und des gesellschaftlichen Austauschs. In Deutschland kamen die Wintergärten ab den 1880er-Jahren in Mode. Jedoch brauchte es noch einige Jahre bis die Produktion von Flachglas günstiger wurde und damit Wintergärten für die breite Bevölkerung erschwinglich wurden. In diesem Zuge wurde auch das Design funktioneller. Aus dem viktorianischem Stil mit kleinen Glasflächen, Rundbögen und dekorativen Stilelementen entstand der moderne Wintergarten unserer Zeit. 

Text: Claudia Wingens / Foto: Krenzer Wintergärten/Uli Mayer

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