Marius Stenz: Ein Leben ohne Glas ist zwar möglich, aber es fehlt etwas Entscheidendes!

STILPUNKTE: Glas kennen wir alle. Sei es als Verpackungsmaterial, das Marmeladenglas, als Vase oder auch Topfdeckel – was ist Ihre Spezialität, beziehungsweise was machen Sie als Glaser?

Marius Stenz: Es muss ja nicht immer gleich ein Krimi sein, aber tatsächlich ist Glas spannender als so mancher Tatort. Um das Bild eines Glasers transparent zu machen: Wir sind ein traditionelles Familienunternehmen, das von meinem Vater gegründet wurde. Aus dem ursprünglich reinen Großhandel haben wir uns relativ schnell zur Glaserei mit ganz speziellen Fertigkeiten auf absolut hohem Niveau entwickelt. Wir haben zwar Trinkgläser im Gebrauch, aber unsere Arbeit besteht aus der Verarbeitung von Basisglas, von Flachglas ganz nach Kundenwunsch. Wir fertigen individuell nach Absprache und je nach Projekt das ideale Glaselement – ganze Welten aus Glas – bis hin zu gläsernen Accessoires und Mobiliar. Dazu zählen sämtliche Themen wie Fenster, Türen und auch die Ausgestaltung von Bädern mit begehbaren Ganzglas-Duschen, Schiebetüren oder auch Fliesenersatz. Bedauerlicherweise geht das oft in der Betrachtung der Gewerke verloren, da für viele Menschen Glas ein Nebenbei-Produkt ist, das halt von anderen Handwerkern mitverarbeitet wird.

STILPUNKTE: Wie wird man Glaser? Was ist der Reiz und das Besondere für Sie daran?

Marius Stenz: Man wächst von Kindesbeinen an hinein oder entwickelt eine Leidenschaft und sein Talent für diese Materie. Bei mir kam beides zusammen. Dieses spröde und scheinbar zerbrechliche Etwas mit explizitem Wissen und Fingerspitzengefühl formen zu können, ihm eine einmalige Gestalt zu geben, dieses Prozedere, die konstruktive Arbeit, Design, Gestaltung und Handling haben mich in den Bann geschlagen. Dann kam, ganz logisch, die Ausbildung zum Glaser und Meister, der Einstieg und beim Wechsel die Übernahme des Betriebes. Und in Kürze wird all das mit einem Zertifikat zum staatlich geprüften Sachverständigen vervollständigt.

STILPUNKTE: Glück und Glas gehören einfach zusammen – wo setzen Sie an, um unser Glasglück zu perfektionieren?

Marius Stenz: Das hängt vom Vorhaben ab. Die Wünsche unserer Kunden sind vielfältig, ob Privatkunden oder Großhandel, Architekten oder Interieur-Designer, Neubau oder Innenausstattung und auch Reparaturen – mit unserem Expertenwissen, langjähriger Erfahrung und dem Maschinenpark sind wir gut gerüstet und erarbeiten für jedes Projekt eine geniale Lösung aus Glas. Unterschiedliche Stärken und Beschichtungen, farbig oder glasklar: In der Produktionshalle wird mit sicherer Hand der Rohling mit CNC-Maschinen zugeschnitten, geschliffen, die Kanten entgratet und in der Waschanlage von Schleifstaub befreit. Keine unserer Arbeiten verlässt ohne Endkontrolle das Haus, um nach präziser Montage für Glück aus Glas zu sorgen.

STILPUNKTE: Sonntagskindern erfüllt das Glasmännchen gern Wünsche – was wäre der Ihre? 

Marius Stenz: Wie angemerkt: Es wäre wünschenswert, wenn Glas und uns Glasern die entsprechende Bedeutung und damit verbundene Beachtung als eigenem Gewerk, eben auch eine Solostellung, zukäme. Ohne den Einsatz unserer Kollegen, die das Ergebnis unserer Arbeit weiterverarbeiten, schmälern zu wollen, letzten Endes entstehen die hochwertigen Glasprodukte auf hohem Niveau in unserer Werkstatt. Es sind wir, die Glasprofis, die auf Wunsch die Rohware gestalten und bearbeiten, um individuelle und exklusive Endprodukte, einmalig und mit äußerster Perfektion, zu fertigen.

Wir sind alles andere als unsichtbar. Das Paradies für Glas mit einem Showroom auf zwei Ebenen befindet sich unübersehbar in erreichbarer Nähe & wir zaubern Welten aus Glas!