Steffi von Siegroth: Hörakustik und Augenoptik für Individualisten!

STILPUNKTE: Hören und Sehen, mit die wichtigsten Sinne – weshalb wird hier so oft gezögert, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen?

Steffi von Siegroth: Tja, ein heikles Thema und eine gute Frage. Mit unseren Sinnen nehmen wir Eindrücke und Reize aus der Umwelt wahr. Sie sind wichtige Orientierungshilfen und Warnmelder gleichzeitig. Meist ist ein Nachlassen dieser Sinne ein schleichender Prozess, der im Alltag oft gar nicht auffällt, da das Gehirn eine Zeit lang diese Defizite hervorragend überspielen und ersetzen kann. Dazu sind wir alle herrliche Schauspieler. Lieber wird ausgeblendet, improvisiert, sich arrangiert, bis es dann unvermeidlich ist, was wir in unserer Angst vermeiden wollen – das Alter. Alles wird trainiert und gepflegt, bis auf unsere Augen und Ohren. Dabei sind genau diese beiden unerlässlich für Lebensqualität und eine Teilhabe in der Gesellschaft.  

STILPUNKTE: Thema Brillen – idealer Blickfang und praktische Sehhilfe?

Steffi von Siegroth: An Brillen haben sich die meisten Menschen inzwischen gewöhnt, und nützen diese Unterstützung bereitwillig. Unser kleines aber feines Team kümmert sich mit ausreichend Zeit und hingebungsvoller Beratung um die Anliegen unserer Kunden. Als Augenoptiker sind wir mit modernster Messtechnik und einem klassischen Leistungsspektrum für alle Formen der Fehlsichtigkeit gerüstet. Ob Einstärkengläser, Gleitsichtgläser, bis hin zu Kontaktlinsen, oder auch Kinderbrillen, fertigen wir alles nach Bedarf, damit wieder ein klarer und scharfer Blick auf die Welt möglich ist. Besonders beliebt ist auch unsere Kollektion an Brillenmodellen, die wir ständig aktualisieren. Da Brillen eine ganz individuelle Nuance verleihen und ein Persönlichkeitsmerkmal sind, gibt es bei uns nichts von der Stange – sondern Lieblingsstücke. Design, zum Teil direkt aus Braunschweig und sorgfältig ausgewählte Produkte kleiner Manufakturen, manche davon exklusiv bei uns im Sortiment, als Statement für Augenmenschen. 

STILPUNKTE: Nun aber zum Gehör – wie kann hier geholfen werden?  

Steffi von Siegroth: Zum einen in beratender Funktion. Mit Fingerspitzengefühl und auch viel Geduld, leisten wir enorme Aufklärungsarbeit. Denn noch immer geistern sehr viel Schreckensszenarien und dieses fürchterliche Bild vom Hörrohr durch die Köpfe der Menschen. Letzten Endes verkaufen wir ein Produkt, dass niemand wirklich will aber doch immer mehr benötigen. Im Gegensatz zu Sehhilfen, werden Hörhilfen immer noch als Fremdkörper betrachtet. Leider können wir ein nachlassendes Gehör nicht ersetzen, aber dafür verhelfen wir mit unserem Wissen und langjähriger Erfahrung, und vor allem mit den Entwicklungen der Hörakustik und modernen Geräten, die es in vielfacher Ausführung gibt, zu Hörvermögen und Wohlklang. Wir leben in einer kommunikativen Welt, Menschen leben von Austausch und Miteinander. Das funktioniert allerdings nur, wenn wir auch hören. Denn sonst droht Vereinsamung, und im schlimmsten Fall, da das Gehirn über diesen Sinneskanal kaum noch Impulse bekommt, Demenz. Den größten Fehler den Betroffene machen können, ist abzuwarten. Währenddessen verlernt und vergisst unser Gehirn vertraute Klänge und um so schwieriger wird es, wenn es dann unvermeidlich geworden ist, sich daran zu gewöhnen.

STILPUNKTE: Was empfehlen Sie stattdessen – Kintsugi für die Ohren?   

Steffi von Siegroth: Auch wenn das sicherlich nicht jedermanns Sache, aber gemäß der japanischen Lehre den Schwachpunkt veredeln, bewusst und stolz präsentieren ist eine Möglichkeit. Dazu ist die Technik so weit fortgeschritten, wir bewegen uns zwischenzeitlich im absoluten High-End-Bereich, dass sich in immer kleineren Geräten Hochleistungscomputer verbergen, die individuell eingestellt und angepasst werden können. Annähernd unsichtbar, ein hauchdünnes Kabel, kaum wahrzunehmen, kann auch geschickt unter Haaren verborgen werden, oder eine raffinierte Tarnung ist auch mit den als Schmuckstück gestalteten Versionen möglich.