Denis Polynin: Parkett Bager: Holzböden – individuell, exklusiv und nachhaltig

STILPUNKTE: Wie funktioniert dies?

Denis Polynin: Zunächst finden wir bei unserer Beratung in unserer Ausstellung in der Innenstadt von Münster mit mehr als 300 verfügbaren Mustern heraus, welche Vorstellungen die Kunden haben. Dabei können wir ihnen den Wunschboden vorab in einem digitalen Showroom präsentieren. Mit einer VR-Brille können sie dann feststellen, wie ihnen der Boden gefällt. Danach sondieren wir, welche sogenannten „Sortierungen“ von unseren Premium-Parkettlieferanten erhältlich sind. Das bedeutet, wie viele Asteinteilungen ein Boden hat. Dies verändert die Optik von eher rustikal bis hin zu feiner. Denn weniger „Äste“ lassen den Boden homogener erscheinen. Entsprechend des Kundengeschmacks wählen wir dann die passende Sortierung aus, auf der wir aufbauen. Dann kann der Boden durch die Wahl der Länge, Breite und der Oberflächenbehandlung der Hölzer noch weiter individualisiert werden. Denn mit der Bearbeitung der Hölzer durch uns kann der Kunde entscheiden, in welche Farbrichtung er gehen möchte – von gebürstet über grau- oder weißgeölt bis hin zu geräuchert.

STILPUNKTE: Was unterscheidet die Hersteller im „Custom Made“-Bereich von anderen Parkettmarken?

Denis Polynin: Bei dem österreichischen Hersteller Admonter ist der Vorteil, dass erst ab Auftragserteilung die Deckschicht für den Kunden aufgeleimt und individuell produziert wird. Dieser Hersteller gibt zwanzig Jahre Gewährleistung auf die Deckschichten. Bei „Custom Made T&G Wood“ ist dies ähnlich. Wenn der Kunde nur 150 m² benötigt, wird auch nur so viel produziert. So zeichnen sich diese Böden durch ihre Exklusivität aus.

STILPUNKTE: Ist die Entscheidung für das Material gefallen, welche Varianten in der Verlegung gibt es?

Denis Polynin: Da gibt es vielfältige Möglichkeiten. Von früher ist sicher vielen noch das klassische Mosaikparkett geläufig. Bekannt sind sicher auch die Abstufungen wie englischer oder Parallel-Verband. Wir verlegen meist im Landhaus-Stil, Mosaikparkett, wie auch Fischgrät-Böden mit einem umlaufenden Fries. Unser Wissen zu den alten und neuen Techniken geben wir als anerkannter Meister- und Ausbildungsbetrieb auch an die nächste Generation weiter. Denn die Zukunft unseres Handwerks liegt uns sehr am Herzen.

STILPUNKTE: Wenn Sie die Zukunft im Blick haben, spielt dann das Thema Nachhaltigkeit bei Ihnen auch eine Rolle?

Denis Polynin: Eine sehr große sogar. Wir bieten beispielsweise Boden aus Bambus an. Die schnell wachsende Pflanze ist eine endlose Ressource, da sie ohne Kahlschlag geerntet wird.
Auch arbeiten wir gerne bereits vorhandene Buche-, Esche- oder Ahornböden wieder auf, in dem wir sie abschleifen und danach ölen, lacken oder wachsen. Wenn dem Kunden beispielsweise die Buche nicht mehr gefällt, obwohl der Boden noch intakt ist, können wir ihn nach dem Abschleifen auch farblich pigmentieren und ihn weiß ölen oder kälken. Dann ist der Boden wieder zeitgemäß und für die nächsten zwanzig Jahre nutzbar. Dafür ist uns auch kein Weg zu weit. So haben wir zuletzt in der Deutschen Botschaft in Peking gearbeitet. Obwohl eine Aufarbeitung für uns kostenintensiver und aufwendiger ist als einfach einen neuen Boden zu verlegen, haben wir uns zur Aufgabe gemacht, nachhaltig zu arbeiten. Solch einen Aufwand machen heute nicht mehr so viele Betriebe, denn es bedarf Erfahrung und Schulung, da sehr genau gearbeitet werden muss. Aber am Ende ist es das wert - als „Eyecatcher“ und im Sinne der Nachhaltigkeit.