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Golf wird olympisch

Nach mehr als 100 Jahren zählt Golf mit der XXXI. Olympiade im Jahre 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) wieder zu den olympischen Disziplinen. Um olympisches Gold wurde zuletzt 1904 in St. Louis (USA) gegolft, bis das Internationale Olympische Komitee im Oktober 2009 in Kopenhagen Golf wieder als olympische Sportart aufnahm.

In einem achttägigen Wettbewerb sollen jeweils an vier Tagen 60 Herren und 60 Damen getrennt um Medaillen kämpfen. Die Teilnehmer absolvieren pro Tag eine 18-Loch-Runde. Olympische Ehrungen werden nach 72 gespielten Löchern an die jeweils ersten drei Spieler und Spielerinnen vergeben, die mit den wenigsten Schlägen die niedrigsten Gesamtpunkte vorweisen. Der Spielmodus wurde von der International Golf Federation (IGF) vorgeschlagen.
 
Mit dem Motto „Vision Gold“ hat sich der Deutsche Golf Verband (DGV) als höchstes Ziel die erfolgreiche Teilnahme seiner Athleten bei den Olympischen Spielen gesetzt. Unter Berücksichtigung der Vorgaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und in Abstimmung mit der Professional Golfers Association of Germany schafft er mit einem Sportkonzept geeignete Rahmenbedingungen, indem er Wettkampf-, Trainings- und Fördersysteme an die olympischen Herausforderungen anpasst. Als Qualifikationsinstrument ist die Weltrangliste einbezogen, wie es der IGF für die Olympischen Spiele 2016 vorsieht.

Nachwuchs- und Leistungsspieler mit olympischer Erfolgsperspektive werden in einem pyramidenförmigen Kadersystem, dem Golf Team Germany, aufgebaut. Die Förderung in den einzelnen Kaderstufen, dem Junior Team Germany, National Team Germany und Elite Team Germany, erfolgt für Damen und Herren getrennt. Sie bietet neben der Trainings- und Wettkampfbetreuung auch sportmedizinische, -physiotherapeutische und -psychologische Maß-nahmen sowie eine Ernährungs- und Laufbahnberatung. Damit ein Gruppenwechsel der Sportler mühelos gelingt, ist sie nach einheitlichen Grundsätzen organisiert.

Die Förderung beginnt im Junior Team Germany bei Nachwuchsspielerinnen und -spielern des C-Kaders mit einer langfristigen Aussicht auf eine Olympia-Teilnahme ab dem Jahr 2020. In den Altersklassen bis sechzehn und bis achtzehn Jahre trainieren die Sportler, um in der DGV-Ligarangliste, bei den Deutschen Meisterschaften sowie auf internationaler Ebene in der Amateur-Europarangliste, bei der Team-Europameisterschaft oder den British Boys and Girls erfolgreich zu sein. Der B-Kader ist zusätzlich mit Tourspielern besetzt. Amateur- und Profisport werden ab sofort bewusst verzahnt. Die Athleten spielen neben anderen Wettkämpfen (European Tour, Ladies European Tour oder Amateur-Turniere, Team-Welt-/Europameisterschaft) getrennt um die jeweiligen Amateur- oder Professional-Weltranglistenpunkte. An der Pyramidenspitze trainieren nach DOSB-Vorgabe im A-Kader nur Tourspieler mit einer Weltranglistenposition unter den Top 10. Die Athleten aus den Kadern A und B bilden gemeinsam das National Team Germany. Als Elite Team Germany werden sich wenige ausgewählte Spieler aus der Spitze des National Team Germany gezielt auf die nächsten Olympischen Spiele vorbereiten, um die „Vision Gold“ in olympische Medaillen zu verwandeln.



Text: Ingrid Becker | Foto: istockphoto.com

 

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