Prächtige Villen schmiegen sich an die grünen Hänge, tiefblaues Meer umspielt den Küstenstreifen und golden schimmern die Strände im Sonnenlicht. Die Côte d‘ Azur zieht seit jeher die Reichen und Schönen an, ebenso wie die Liebhaber des französischen „Savoir vivre“. Denn der Landstrich zwischen Cassis und Menton an der italienischen Grenze begeistert mit idyllischen Küstenorten und mondänen Städten wie Nizza, Cannes, Saint-Tropez oder dem Fürstentum Monaco, das nicht nur zur Formel 1 an die französische Riviera lockt. Bekannt ist die azurblaue Küste auch für das Zitronenfest in Menton, die Filmfestspiele in Cannes oder das Jazz-Festival in Nizza. Die Faszination des Landstrichs haben auch manche Künstler, versucht zu ergründen. So ließen sich Matisse, van Gogh, Picasso oder Chagall vom Licht und der Atmosphäre der Côte d‘ Azur inspirieren.
Die berühmte Bouillabaisse war ursprünglich das einfache Reste-Essen der Fischer. Heutzutage begeistert die Fischsuppe in vielfältigen Varianten, besteht aber immer aus vielen verschiedenen edlen Fischsorten der Region - meist verfeinert mit ausgewählten Schalentieren.
Der Duft nach Kräutern liegt in der Luft. Die Küche der Cote d‘ Azur ist geprägt von frisch geerntetem Thymian, Rosmarin, Majoran und anderen Kräutern aus der Provence. Sie geben den südfranzösischen Spezialitäten ihren besonderen „Pfiff“. So bekommt das allerorts beliebte Ratatouille, das traditionell aus geschmorten Paprika, Tomaten, Auberginen, Zucchini und Zwiebeln besteht, seinen unverwechselbaren Geschmack durch das heimisch hergestellte Olivenöl und den berühmten Kräutern. Dazu wird oft ein frisch gefangener Fisch gegrillt, einzig mit ein wenig Fleur de Sel veredelt. Da sich die französische Riviera eine Grenze mit Italien teilt, sind immer wieder kulinarische Einflüsse des Nachbarlandes zu spüren. So ist eine Spezialität aus Nizza die „Pissaladière“. Sie erinnert an eine italienische Pizza, die mit gedünsteten Zwiebeln, Sardellen und schwarze Oliven belegt wird.
Wenn es im Sommer heiß wird, steht oft Leichtes auf der Speisekarte in Südfrankreich. So begegnet einem oft der berühmte „Salade Niçoise“, der aus frischen Zutaten von Kopfsalat, Tomaten, Gurken bis hin zu Zwiebeln und Paprika besteht. Den einzigartigen Geschmack verleihen dem Salat jedoch Sardellen, gekochte Eier, Thunfisch und schwarze Oliven. Die „To-Go“-Variante wird als „Pan Bagnat“ in einem in Olivenöl gebackenen Weißbrot angerichtet. In jeder Version mit einem Glas gekühltem Côte de Provence serviert: ein vollmundiger Genuss.
Knusprig und herzhaft lecker. Wer an der Cote d‘ Azur einen Ausflug zum Strand oder ins provenzalische Hinterland plant, besinnt sich oft auf den klassisch französischen Genuss. So wandern in den Picknick-Korb meist knusprig frisches Baguette, etwas zarter Schinken aus Bayonne und Tapenade, eine aus der südfranzösischen Küche stammende Olivenpaste aus Oliven, Sardellen und Kapern. Ebenso darf der mit Kräutern der Provence veredelte Käse von den heimischen Ziegenbauern, die Kichererbsen-Crêpes „Socca“ und eine Flasche Wein aus der Region nicht fehlen – einfach und pur.
Azurblaues Wasser und weitläufige Strände. Die Côte d'Azur wird von einer mehr als 100 Kilometer langen Mittelmeerküste gesäumt. Die abwechslungsreiche Landschaft hat neben Steilküsten und idyllischen Ortschaften auch ebenso viele Strände zu bieten – von felsig bis feinsandig. Manche sind im Sommer heiß begehrt, so dass die Sonnenschirme und Liegen, wie in einem Schachbrettmuster angeordnet, dicht an dicht stehen. Aber es gibt sie noch: die Badeparadiese für Sonnenanbeter und Wassersportler. So befinden sich zum Beispiel an dem sieben Kilometer langen Küstenabschnitt bei Nizza zwanzig öffentliche und fünfzehn private Strände. Neben Kieselstränden begeistern auch einige kleinere Sandstrände bei Saint-Raphaël, Villefranche-sur-Mer und in Beaulieu-sur-Mer. Überall locken die unterschiedlichsten Wassersport-Aktivitäten von Jetski-Fahren bis hin zu Windsurfen raus auf das tiefblaue Meer der Riviera – für einen Sommer in Bewegung.
Die Côte d’Azur ist weltweit berühmt für ihre Badeorte von mondän bis idyllisch verträumt. So lockt die Île de Porquerolles, die vor der Küstenstadt Hyères zwischen Marseille und St. Tropez liegt, mit ihren Stränden „Plage d’Argent“ und der „Plage Notre-Dame“. Wer gerne das klare, pastellfarbene Wasser in Ruhe genießen möchte, sollte außerhalb der Saison die Insel besuchen, die mit einer Fähre in kurzer Zeit zu erreichen ist. Cap d'Ail mit seinem „Plage de la Mala“ ist umgeben von Klippen, die zum Klippenspringen einladen. Mit Live-Musik und seinen zahlreichen Restaurants ist der Nachbarort von Monaco besonders bei Einheimischen beliebt.
Die Sonne glitzert auf dem Meer und taucht die Küste in ein sanftes Licht. Wer den Sonnenuntergang vom Colline du Château auf Nizza genießt, wird mit einem einzigartigen Panoramablick auf die fünftgrößte Stadt Frankreichs belohnt. Denn von dem Burghügel mit den Ruinen der einst mächtigen Zitadelle aus dem Jahr 1706 lässt sich zu späterer Abendstunde das Lichtermeer des „Vieux Nice“ und der berühmten "Promenade des Anglais" bewundern. Als besonders schön gilt der Ausblick von der Terrasse Frédéric Nietzsche, die ihren Namen von dem bekannten deutschen Philosophen erhielt, der dort gerne verweilte. Wen es eher tagsüber auf den Gipfel des Hügels zieht, kann sich in der gepflegten Parkanlage an dem idyllisch gelegenen künstlichen Wasserfall abkühlen.
Nizza gilt als kulturelle Hauptstadt der französischen Riviera und zieht schon seit jeher Menschen aus aller Welt an. Denn die Stadt liegt im Südosten Frankreichs, zu Füßen des Mercantour-Massivs, den sogenannten Seealpen, und wird im Westen vom Var-Tal und im Osten vom Mont Boron begrenzt. So ist Nizza, Sitz der Präfektur des Départements Alpes-Maritimes, durch seine geschützte Lage auch im Winter einer der wärmsten Orte an der Côte d’Azur. Daher wurde Nizza im 19. Jahrhundert oft von britischen und russischen Reisenden, darunter auch Mitglieder der Zarenfamilie, als Domizil in den Wintermonaten gewählt. Zeugnisse aus dieser Zeit sind die prächtigen Bauten im viktorianischen Stil und die russisch-orthodoxe Kathedrale Saint-Nicolas von Nizza. Die malerische Altstadt mit ihren pittoresken Gassen und bunten Märkten beherbergt zahlreiche ebenso sehenswerte sakrale Bauten aus der Zeit des Barock, wie die Kathedrale Sainte-Réparate, die Verkündigungskirche Sainte-Rita, die Kirche Saint-Martin-Saint-Augustin, die Église la Liséricorde und die Église du Gésu. Ebenso sind Architekturliebhaber immer wieder von der monumentalen Gestaltung der Präfektur begeistert, dem ehemaligen Sitz der Herzoge von Savoyen.
Wer das ursprüngliche Leben von Nizza kennenlernen möchte, sollte einmal den Markt „La Libération“ besuchen. Der von den Einheimischen liebevoll „la lib“ genannte Markt findet täglich, außer montags, von 8 bis 13 Uhr statt. Im Schatten des historischen „Gare du Sud“ bieten dann die Händler an mehr als 120 Ständen frisches Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte sowie Spezialitäten wie Oliven oder Kräuter an – ein Genuss für alle Sinne.
Ein violettes Farbenmeer, soweit das Auge reicht. Wer im Sommer einen Ausflug von der Côte d‘ Azur ins Landesinnere unternimmt, wird mit dem einzigartigen Anblick und betörenden Duft leuchtender Lavendelfelder belohnt. Denn ab Mitte Juni verwandelt sich jedes Jahr vielerorts in der Provence die Landschaft in einen strahlend blau-violetten Blütenteppich – nuancenreich und faszinierend.
Die Blütezeit des Lavendels lässt sich besonders im Luberon und Pays de Sault und an der Ostseite des Mont Ventoux genießen. Als Hauptstadt des Lavendels gilt Digne-les-Bains. Der Kurort mit seinen warmen Thermalquellen liegt in der Provence-Alpes-Côte d’Azur. Zu Ehren des Lavendels findet dort jedes erste Wochenende im August der „Corso de Lavande“ statt. Bei dem fünf Tage währenden Lavendelfest können Besucher neben einem Festumzug, Musik und einem Feuerwerk auch unterschiedliche Märkte erleben, auf denen alles rund um die violette Pflanze zu bestaunen ist. Denn Lavendel findet nicht nur Verwendung in Duftsäckchen, in Seifen und Parfums, sondern auch in der Küche der Provence. So ist der Lavendelhonig aus der Provence eine wahre Delikatesse und Zutat für bekannte Desserts aus der Region.
Doch wer alle Facetten der Lavendelpflanze kennenlernen möchte, findet in dem beschaulichen Ort Coustellet, im Herzen des Luberon, die Antworten auf die Fragen. Denn dort informiert das liebevoll gestaltete "Musée de la Lavande" über die Geschichte und den Anbau von Lavendel, der auch als Heilpflanze angesehen wird.
Neben einer Sammlung von Destilliergeräten und historischen Artefakten aus dem 17. Jahrhundert gibt ein Film ebenso Auskunft über den Lavendel der Provence wie fachkundige Führungen durch das Museum. Mit allen Sinnen lässt sich der Lavendel jedoch vor Ort entdecken. So führt der vier Kilometer lange Lavendelweg in Sault durch die endlos wirkenden Felder der Region. Entlang des Rundgangs informieren Schilder über die verschiedenen Lavendelarten und die unterschiedlichen Varianten ihrer Destillation.
Smaragdgrün bis azurblau – Die Farben des Meeres an der Côte d’Azur faszinieren und haben diesem berühmten Küstenabschnitt des Mittelmeeres auch den Namen verliehen. Ein Grund dafür könnte das Neptun-Gras sein, das nur im Mittelmeer wächst und dafür sorgt, dass das Wasser türkis und kristallklar ist. Das eher unscheinbare Neptungras, was meist durch seine angespülten Blätter an Stränden auffällt, sorgt für diese vorbildliche Wasserqualität. So trägt das Neptungras auch die Beinamen "grüne Lunge" oder "Regenwald“ des Mittelmeeres. Denn nur ein Hektar des Neptun-Grases liefert nach Erkenntnissen von Meeresbiologen fünf Mal so viel Sauerstoff als die gleiche Fläche Regenwald. Zusätzlich dienen die Seegraswiesen als Brutplatz für Fische und schützen den Meeresgrund vor Erosion. Die Bedeutung des Neptungrases für das Ökosystem ist so groß, dass die UNESCO das größte und mit mehr als 100.000 Jahren älteste Vorkommen rund um die Balearen im Jahr 1999 zum Weltkulturerbe erklärt hat.
Auch in anderer Hinsicht beeindruckt das Mittelmeer. Denn obwohl das Mittelmeer insgesamt nur ein Prozent der Meeresoberfläche der Erde ausmacht, beherbergt es zehn Prozent der biologischen Vielfalt der Meere weltweit. Ob Edelkorallen, Felsenkrabben, Jakobsmuscheln oder die aus anderen Meeren eingewanderten Rotfeuer- und Skorpionfische, Wissenschaftler haben herausgefunden, dass im Mittelmeer circa 12.000 verschiedene Tierarten beheimatet sind. So wählen Angler auch mit Vorliebe die Côte d‘ Azur für ihre Passion. Am Marseillan Plage dürfen die Fische von Thunfisch bis Makrele auch ohne Angelschein gefangen werden. In Villefranche-sur-mer bietet die Chapelle Saint-Pierre mit der anliegenden Bucht eine idyllische Umgebung für eine entspannte Auszeit beim Angeln. Im Fischerdorf Sete können auch Boote ausgeliehen werden, um auf dem Meer zu angeln – für einen unvergesslichen Tag auf See vor der azurblauen Küste Frankreichs.
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