PHOTOHAUS.de
Fotografie
Große Theaterstraße 35
20354 Hamburg
Erinnern Sie sich noch, wie aufregend es früher war, ein Sofortbild zu machen? An das Geräusch, wenn sich das Bild durch die Walzen schiebt? An den Geruch der chemischen Entwickler und das Gefühl der Vorfreude, wenn das Motiv nach und nach auf dem Stück Fotopapier sichtbar wurde? Dem Sofortbild lag und liegt ein gewisser Zauber inne. Man wartet auf den perfekten Moment, drückt auf den Auslöser und hält dann nur wenige Minuten später das fertige Bild in der Hand.
Oben: Das klassische Sofortbild - Nostalgie pur (Foto: © Paolese - stock.adobe.com)
Mit der digitalen Fotografie ging die Ära der Sofortbildfotografie erst einmal zu Ende. Digitale Kompaktkameras und später Smartphones boten einfach mehr Anreize für die junge Generation. Schnelligkeit und beinahe unbegrenzte Speicherkapazitäten erlauben den Nutzern, so viele Fotos zu machen, wie sie nur wollen, um im Nachhinein das perfekte Bild auswählen zu können. Dank Bildbearbeitungsprogrammen wird das Bild noch perfekter und sichert einem so die begehrten Likes bei Instagram und Co.
Doch gerade junge Leute haben inzwischen die Magie des Sofortbildes wiederentdeckt. Dementsprechend groß war die Nachfrage während der letzten Photokina. Die kostbaren Bildchen zwingen einen dazu, in den Moment einzutauchen, innezuhalten und zu beobachten, um dann im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken und wenige Minuten später ein Unikat in den Händen zu halten. Perfekt unperfekt mit all seinen Zufälligkeiten, Bildfehlern, Lichteinfällen und ausgewaschenen Farben. Den Zauber der Unvollkommenheit genießen und das Streben nach Perfektion einmal ablegen. Ein Lifestyle-Trend, der sich nicht nur in der Fotografie bemerkbar macht.
Oben: Die moderne Interpretation der Sofortbildkamera, Fujifilm Instax SQ6
(Foto: Fujifilm Imaging Systems)
Über 70 Jahre ist es inzwischen her, dass in New York die erste Sofortbildkamera, die ohne Negative auskam, vorgestellt wurde. Bereits 1933 sicherte sich ihr Erfinder, Edwin Herbert Land, das Patent auf Polarisationsfolien. Vier Jahre später gründete er in Boston seine eigene Firma. Die Marke Polaroid war geboren und etablierte sich in der Folgezeit zu einem Synonym für Sofortbild.
Wie der Erfinder auf diese bahnbrechende Idee kam? Angeblich verdankt er seinen Erfolg seiner damals dreijährigen Tochter, die im Urlaub quengelte, dass sie die Fotos, die er schoss, nicht direkt anschauen konnte. Der Trend, den er damals ins Leben rief, brachte mit Sicherheit nicht nur die Augen seiner Tochter, sondern vieler Millionen weiterer Kinder zum Strahlen. – Bis das Unternehmen Polaroid 2008 Insolvenz anmelden musste. Die glorreiche Zeit des Sofortbildes war durch die digitale Fotografie abgelöst wurden und die Werke im niederländischen Enschede sollten veräußert werden.
Ein harter Kern von Mitarbeitern des Polaroid-Unternehmens hörte allerdings nicht auf, an die Magie des Sofortbilds zu glauben und rief das Impossible Project ins Leben. Seit 2010 produziert das Unternehmen Kameras und neue Filme für die traditionellen Polaroidkameras. 2017 hat Impossible nun die Namensrechte an Polaroid erworben und produziert wieder unter dem alten Namen.
Mit Modellen wie der neuen „Pop“ bietet Polaroid nun eine Kamera an, die das nostalgische Aussehen mit der neuesten Technik verbindet. Auch Fujifilm hat mit seinem weit verbreiteten Instax-System und einer Vielzahl von Kameramodellen maßgeblich zu dem Retro-Revival beigetragen.
Fujifilm-Sofortbild-Kameras wie die „Mini“ begeistern durch ihr Design, mal modern - mal retro. Knallbunte Farben und runde Formen zielen besonders auf junge Frauen ab und treffen den Puls der Zeit.
Exklusiver ist man mit der Leica „Sofort“ unterwegs, die nicht nur mit einer sehr guten Optik, sondern auch mit Motiv-Programmen aufwartet. Mit Spezial-Filmen lassen sich auch Schwarz-Weiß-Sofortbilder aufnehmen.
Oben: Die Sofortbildkamera als Essential. Fujifilm Instax Mini 70 in rot
(Foto: Fujifilm Imaging Systems)
Sofortbildfilme sind empfindlich. Sie erinnern sich mit Sicherheit noch an Bildfehler auf Ihren alten Sofortbildern durch eingetrockneten Entwickler oder durch das versehentliche Anfassen der Bildoberfläche vor dem Trocknen. Heutzutage muss die Oberfläche der Bilder zwar nicht mehr trocknen – das hektische Wedeln der Fotos gehört also der Vergangenheit an – aber behutsam sollte man trotzdem mit den kostbaren Filmen umgehen, da sie licht- und wärmeempfindlich sind. Bei Kälte sollten Sie Ihre Sofortbildkamera am besten nah am Körper tragen und das Foto in Ihrer Jackentasche entwickeln lassen. Bei Hitze hilft es, den Film vorher trocken und kühl zu lagern. Da Sonnenlicht das Foto blasser macht, sollten Sie es beim Entwicklungsprozess vor der Sonne etwas abschirmen und mit der Bildseite nach unten auf eine glatte Oberfläche legen.
Oben: Leica Sofort in der Ausführung mint (Foto: Leica Pressefoto)
Immer mehr Menschen sehnen sich wieder nach der Magie der Sofortbildfotografie. Nicht nur, dass man sein Bild unmittelbar nach dem Knipsen in der Hand halten kann, macht den Charme dieses Trends aus. Vor allem die unvollkommene Charakteristik der geschossenen Unikate lässt Sofortbild-Nostalgie spüren und die Faszination dafür entfachen, Momente wieder voll auszuleben und in nur einem einzigen Bild einzufangen.
Oben: Lifestyle-Objekt Sofortbildkamera, Fujifilm Instax Mini 9 in weiß
(Foto: Fujifilm Imaging Systems)
Text: STILPUNKTE®-Redaktion, vw
Fotos: Fujifilm Imaging Systems / Leica / AdobeStock
Aufmacherfoto: © radub85 - stock.adobe.com
Quellen:
https://www.prophoto-online.de/fotopraxis/Sofortbildfotografie-Zauber-eines-Mediums-10002738
https://kamerarauschen.info/trend-sofortbild-fotografie/
https://kwerfeldein.de/2011/08/17/geschichte-der-fotografie-das-sofortbild/
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/sofortbildfotografie-im-neuen-rahmen-das-comeback-der-polaroid-seite-4/3246334-4.html?ticket=ST-3103420-BknaIootph97dQ2anztp-ap5
https://www.fotointern.ch/archiv/2017/09/15/aus-impossible-wird-wieder-polaroid-originals/
Vielen Dank für Ihren Kommentar
Antwort auf: